Hanijas Grab liegt in Katar
Höchste Sicherheitsstufe bei Beerdigung von Hamas-Führer
02.08.2024, 14:04 Uhr
Der von Israel gezielt getötete Hamas-Auslandschef Ismail Hanija wird nun in Katar bestattet, wo er seit Jahren mit seiner Familie lebte. Die Huthi-Miliz kündigt eine “militärische Antwort” auf seinen Tod an.
Laut Berichten des katarischen Staatsfernsehens haben sich in Doha tausende Trauernde versammelt, um der Beerdigungszeremonie für den getöteten Hamas-Führer Hanija beizuwohnen. Die Trauerfeier begann mit einem Gebet in der Imam-Abdul-Wahhab-Moschee, dem staatlichen Gotteshaus Katars. Der Leichnam sollte schließlich auf einem Friedhof in Lusail, nördlich von Doha, beigesetzt werden.
Um die Zeremonie wurden höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen, während die tatsächliche Beerdigung im engsten Familienkreis stattfinden sollte. Hanija wurde in der Nacht zum Mittwoch in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran getötet, wohin er zur Amtseinführung des neuen Präsidenten gereist war.
In Moscheen des Westjordanlands und Ost-Jerusalems wurde ebenfalls für Hanija und andere Verstorbene im Gazastreifen gebetet. Auch in der Türkei fanden landesweit Gebete für Hanija statt, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan den Freitag zum Tag der Staatstrauer erklärt hatte.
Huthi-Miliz: “Schamlose Verbrechen”
Iran und Hamas machen Israel für den Anschlag verantwortlich und drohen mit Vergeltung. Der Anführer der jemenitischen Huthi-Miliz kündigte eine “militärische Antwort” an, bezeichnete die Tötung als “eklatanten Verstoß gegen alle Normen und Prinzipien”.
Israel hat sich bislang nicht zur gezielten Tötung des Hamas-Führers geäußert. In Teheran nahmen tausende an einer staatlich organisierten Trauerfeier teil. Hanija war über viele Jahre eine zentrale Figur in der islamistischen Terrororganisation und spielte eine wichtige Rolle bei internationalen Verhandlungen über Waffenstillstände und Geisel-Austausche im Konflikt mit Israel.
Die vom Iran unterstützten Huthi greifen seit November wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, die sie mit Israel in Verbindung bringen. Sie argumentieren, damit die palästinensische Sache während des Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Im Juli griff die Miliz Tel Aviv mit Drohnen an, woraufhin Israel Luftangriffe auf Hodeida im Jemen veranlasste.