Abwesenheit des mutmaßlichen Drahtziehers
Gericht verhängt lange Haftstrafen gegen Flugzeug-Saboteure
05.10.2024, 01:16 Uhr
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Belarus hat Russland zumindest indirekt bei der Invasion der Ukraine unterstützt, was zu wiederholten Sabotageaktionen führt. Im Jahr 2023 wurde ein Aufklärungsflugzeug neutralisiert, und zwölf Saboteure sind nun mit langen Haftstrafen belegt. Nicht alle werden die Strafen antreten.
Ein Gericht in Belarus hat am Freitag zwölf Oppositionelle verurteilt, die für einen Sabotageangriff auf ein russisches Militärflugzeug im Februar 2023 verantwortlich sind. Die Strafen variieren von 2 bis 25 Jahren Haft, und die Staatsanwaltschaft in Minsk berichtete, dass viele der Verurteilten in Abwesenheit verurteilt wurden.
Unter jenen, die sich im Ausland aufhalten, befindet sich Nikolai Schwets, der als mutmaßlicher Drahtzieher des Anschlags gilt und zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Er konnte Belarus im vergangenen Sommer im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit der Ukraine verlassen. Den Angeklagten wurden schwere Vorwürfe wie Terrorismus, absichtliche Behinderung eines Flugzeugs sowie Landesverrat gemacht.
Im Februar 2023 erklärten proukrainische Aktivisten, dass sie auf dem Militärflugplatz in Matschulischtschi nahe Minsk ein russisches A-50 Aufklärungsflugzeug zerstört hätten.
Der Kreml hielt sich zu diesem Vorfall bedeckt, während Alexandr Lukaschenko, der Machthaber von Belarus, den Angriff zunächst leugnete, später jedoch die Zerstörung einer A-50-Maschine bestätigte. Lukaschenko wies darauf hin, dass der Hauptverdächtige sowohl die russische als auch die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzt und 2014 von ukrainischen Geheimdiensten rekrutiert wurde.
Obwohl Belarus sich offiziell nicht an der russischen Offensive beteiligt, hat das Land seit einem Jahr sein Territorium für die Angriffe auf die Ukraine bereitgestellt, was zu zahlreichen Sabotageakten, insbesondere im Eisenbahnnetz, geführt hat.