Folgen für den Arbeitsmarkt
US-Notenbank warnt vor Verzögerung bei Zinsänderungen
18.08.2024, 23:14 Uhr
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Die Inflation zu bekämpfen, ohne das Wirtschaftswachstum zu gefährden, steht im Fokus der US-Notenbank. Führende Notenbanker äußern Bedenken, ob die Strategien angemessen sind, was auf eine bevorstehende Zinsänderung hindeuten könnte.
Der Präsident des Notenbankbezirks Chicago, Austan Goolsbee, hat vor den Gefahren einer verspäteten Zinsänderung gewarnt. In einem Interview erklärte er, dass es unsicher sei, ob die Federal Reserve beim bevorstehenden Treffen im September den Leitzins senken werde. Ein Verzicht auf diese Maßnahme könnte den Arbeitsmarkt negativ beeinflussen. “Wenn hohe Zinssätze beibehalten werden, während die Inflation sinkt, führt das zu einer strafferen Geldpolitik”, fügte Goolsbee hinzu.
Ähnlich äußerte sich Mary Daly, Präsidentin des Notenbankbezirks San Francisco. In einem Gespräch betonte sie, dass es an der Zeit sei, die Anpassung der Kreditkosten in Betracht zu ziehen.
Die Fed hält den Leitzins seit über einem Jahr konstant zwischen 5,25 und 5,50 Prozent, um das Wirtschaftswachstum zu bremsen und den Druck auf die Inflation aufrechtzuerhalten. Goolsbee erklärte, dass eine zu lange restriktive Geldpolitik Probleme für das Beschäftigungsmandat der Fed verursachen könnte. Das Ziel der US-Notenbank ist es, Vollbeschäftigung zu fördern und stabile Preise zu gewährleisten.
Zu Beginn des Monats kam es zu Marktschwankungen, als enttäuschende Arbeitsmarktdaten Sorgen über eine mögliche Rezession in den USA aufwarfen. Diese Ängste haben sich jedoch mit positiven Wirtschaftsdaten weitgehend gelegt. Investoren erwarten nun klare Richtlinien für die zukünftige Geldpolitik. Eine Gelegenheit zur Klärung bietet das anstehende, dreitägige Notenbank-Symposium in Jackson Hole, Wyoming, das am Donnerstag beginnt. Fed-Chef Jerome Powell könnte das Forum am Freitag nutzen, um Hinweise auf eine mögliche geldpolitische Lockerung vor dem Zinsentscheid am 18. September zu geben.