Feuerzeug-Eklat hat Nachspiel
VfL Bochum legt Einspruch gegen Skandalspiel in Berlin ein
14.12.2024, 19:26 Uhr
Im Skandalspiel zwischen VfL Bochum und Union Berlin wurde Bochums Torwart Patrick Drewes von einem geworfenen Gegenstand am Kopf getroffen. Die Bochumer prüfen nun rechtliche Schritte. Welche Möglichkeiten stehen ihnen offen? Die Identität des Werfers wurde bereits geklärt und der Polizei übergeben.
VfL Bochum zeigt sich optimistisch bezüglich eines Einspruchs gegen die Wertung des Spiels, das mit 1:1 endete. Geschäftsführer Ilja Kaenzig äußerte: “Wir sind überzeugt, dass das Spiel gemäß den Regeln hätte abgebrochen werden müssen.” Er betonte, dass es aufgrund der Umstände von einer Umwertung zugunsten von VfL Bochum auszugehen sei.
Kaenzig erläuterte weiter: “Der Zustand eines Spielers darf nicht das Kriterium sein, ob ein Spiel fortgesetzt wird oder nicht. Das Regelwerk ist eindeutig. Wir hatten unsere Auswechselspieler bereits eingewechselt, was einen sportlichen Nachteil für uns zur Folge hatte.”
Patrick Drewes wurde in der Nachspielzeit während eines Abstoßes von einem Feuerzeug am Kopf getroffen und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Der Pressesprecher des Vereins, Christian Arbeit, bestätigte die Identifikation des Täters: “Er wurde ermittelt und der Polizei übergeben. Eine Anzeige wurde bereits erstattet.”
Nach dem Vorfall schickte Schiedsrichter Martin Petersen beide Mannschaften in die Kabine. Obwohl das Spiel nach einer Unterbrechung von über 25 Minuten fortgesetzt wurde, spielte Bochum ohne Drewes, da alle Wechselmöglichkeiten bereits erschöpft waren. Stürmer Philipp Hofmann übernahm die Position zwischen den Pfosten. Allerdings einigten sich die Teams darauf, das Spiel mit Ballgeschiebe zu beenden. Hofmann kritisierte die Situation: “Diese Art von Aktion ist inakzeptabel. Es zählt nicht, wie schwer die Verletzung war. Wir wollten das Spiel zu Ende bringen und werden die Situation nachträglich analysieren.”
Bochum bezieht Stellung: Partie nur unter Protest
Kaenzig machte deutlich: “Nur der Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen. Das hat er nicht getan, weshalb beide Mannschaften gezwungen waren, weiterzuspielen. Unser Trainer hat dem Schiedsrichter bereits mitgeteilt, dass wir nur unter Protest weitermachen.” Bochum plant, am Montag einen formellen Einspruch einzureichen.
Die Deutschen Fußball-Bund (DFB) Bestimmungen sehen vor, dass Einsprüche gegen die Ergebniswertung von Bundesliga-Spielen innerhalb von zwei Tagen nach dem betreffenden Spieltag schriftlich eingereicht werden müssen.
Ein möglicher Einspruch kann begründet werden durch eine “Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand”, der unabhängig von Verletzungen ist. Für den Einspruch muss eine Gebühr von 500 Euro an den DFB geleistet werden, um die Wirksamkeit des Einspruchs zu gewährleisten. Das Sportgericht entscheidet in erster Instanz, und im Falle einer Spielwiederholung müsste das Spiel am gleichen Ort neu ausgetragen werden.