Zunehmende Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Deutschland erweitert Anerkennung von Pflegeabschlüssen aus dem Ausland
12.09.2024, 10:41 Uhr
Die deutschen Behörden haben im vergangenen Jahr die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse um 25 Prozent gesteigert. Besonders häufig wird die Qualifikation von Pflegekräften anerkannt, wobei die meisten Anträge aus der Türkei stammen. Seit 2016 hat sich die Anzahl der insgesamt eingereichten Anträge verdoppelt.
Die Möglichkeiten für ausländische Fachkräfte, ihre Abschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen, haben sich erheblich verbessert. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im vergangenen Jahr insgesamt 65.300 Anträge positiv beschieden, was einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies zeigt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu zuvor, als der Zuwachs noch bei elf Prozent lag. In etwa 2.300 Fällen wurde die Anerkennung abgelehnt.
Über zwei Drittel der positiven Entscheidungen (rund 70 Prozent) betreffen medizinische Berufe. Dabei entfallen mehr als die Hälfte (56 Prozent) auf Pflegekräfte, gefolgt von 14 Prozent Ärzten. Auch Ingenieure, Lehrkräfte und Erzieher sind unter den Anerkennungen vertreten.
Von den insgesamt 61.300 Anträgen stammten 94 Prozent von ausländischen Staatsbürgern. Besonders deutlich ist der Einfluss der Türkei, wo jeder zehnte positive Bescheid auf einen dortigen Berufsabschluss entfiel. Weitere Herkunftsländer sind Bosnien und Herzegowina, die Philippinen, Tunesien, Syrien, Indien und die Ukraine.
Die Zahl der neuen Anträge stieg um 26 Prozent auf 62.100, sodass die Behörden insgesamt 81.700 Verfahren bearbeiteten. Seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2016 hat sich die Anzahl der Anträge mehr als verdoppelt.