Erpressung mit KI-Chips?
USA leiten Kartellverfahren gegen Nvidia ein
02.08.2024, 09:01 Uhr
Am Mittwoch erlebte Nvidia den erfolgreichsten Tag in der Geschichte der US-Börse, während das Geschäft mit hochleistungsfähigen Chips für KI-Anwendungen weiterhin floriert. Doch gibt es Bedenken bezüglich der fairen Geschäftspraktiken beim Verkauf dieser Chips an große Cloud-Anbieter?
Das US-Justizministerium hat Berichten zufolge eine Untersuchung gegen Nvidia eingeleitet, den führenden Anbieter von Hochleistungschips für künstliche Intelligenz. Die Ermittler prüfen, ob Nvidia Cloud-Anbieter unter Druck gesetzt hat, mehrere Produkte zu erwerben, nachdem Wettbewerber sich über mögliche Missbräuche der marktbeherrschenden Stellung beschwert haben.
Nvidia hat einen Marktanteil von rund 80 Prozent im Bereich KI-Chips. Laut den Berichten wird auch untersucht, ob das Unternehmen höhere Preise für Netzwerkausrüstung verlangt, wenn Kunden KI-Chips von Konkurrenten wie Advanced Micro Devices (AMD) und Intel beziehen wollen.
Ein Nvidia-Sprecher wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass das Unternehmen auf jahrzehntelangen Investitionen und Innovationen basiere, alle relevanten Gesetze einhalte und sicherstelle, dass Kunden die besten Lösungen wählen können. Das US-Justizministerium hat auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme bislang nicht reagiert.
Bester Tag der Börsengeschichte
Am Mittwoch wuchs die KI-Euphorie weiter, und Nvidia verzeichnete den größten Anstieg des Börsenwerts in der Geschichte der Wall Street. Die Aktien des Unternehmens stiegen um fast 13 Prozent, was zu einer Zunahme der Marktkapitalisierung um 330 Milliarden US-Dollar innerhalb eines einzigen Tages führte – eine historische Leistung für ein börsennotiertes US-Unternehmen.
Die Rally wurde durch positive Nachrichten von Nvidias Konkurrenten AMD angefacht, während große Cloud-Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google weiterhin erhebliche Investitionen in ihre Rechenzentren für KI-Anwendungen tätigen, die teure Spezialprozessoren erfordern.