Die SPD-Spitze hat sich schnell auf den neuen Generalsekretär geeinigt. Heute wird offiziell über die Nachfolge von Kevin Kühnert informiert. Wer ist Matthias Miersch?
Nach dem überraschenden Rücktritt von Kevin Kühnert aus gesundheitlichen Gründen, schlugen die beiden Bundesvorsitzenden der SPD, Saskia Esken und Lars Klingbeil, Matthias Miersch als Nachfolger vor.
Eine Pressekonferenz zur offiziellen Bekanntgabe ist für 13:45 Uhr anberaumt.
Aufgewachsen in Hannover, früh in der SPD engagiert
Miersch wuchs in Hannover auf und engagierte sich in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche sowie des Christlichen Vereins Junger Menschen. Eine prägende Erfahrung war sein achtjähriger Ersatzdienst bei der Johanniter-Unfallhilfe.
Er studierte Jura, promovierte und arbeitete als Fachanwalt für Strafrecht. Parallel dazu trat Miersch mit 22 Jahren in die SPD ein und wurde Mitglied im Rat der Stadt Laatzen. 2005 wurde er in den Bundestag gewählt und vertritt seither den Wahlkreis Hannover-Land II.
Seit 2017 stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender
Seit 2017 ist Miersch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag und zuständig für Umwelt-, Energie-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzthemen. Der 55-Jährige ist zudem einer der Sprecher der Parlamentarischen Linken innerhalb der SPD-Fraktion.
Er wurde bereits mehrfach als möglicher Nachfolger von Fraktionschef Rolf Mützenich gehandelt und hat kürzlich angekündigt, im kommenden Jahr erneut für den Bundestag zu kandidieren.
Engagement für Kompromisse und Dialoge
In einer Erklärung hob Miersch seinen Einsatz für Kompromisse beim Heizungsgesetz hervor und betonte die Bedeutung des Dialogs mit der Landwirtschaft. Er erkannte die Herausforderungen der Regierungsarbeit in der Ampel-Koalition an, stellte jedoch auch fest, dass trotz Konflikten wichtige Beschlüsse gefasst wurden.
Erfolge wie der Ausbau erneuerbarer Energien geben Miersch Kraft, auch wenn sein persönlicher Einsatz manchmal an Grenzen gestoßen ist.
In seiner neuen Rolle wird Miersch weiteren herausfordernden Aufgaben gegenüberstehen. Eine der wichtigsten wird die Organisation der Wahlkämpfe sein, da der nächste Bundestagswahlkampf bereits im kommenden Jahr ansteht.