Der Gazastreifen steht nun im Fokus der US-Politik. US-Präsident Trump äußert territorial ambitiöse Pläne, die von einem neuen Nahost-Paradies bis hin zu Umverteilungen der Bevölkerung reichen. Unterstützer träumen von einem Krypto-Paradies in Grönland, während die geopolitischen Spannungen weiterhin zunehmen.
Die Webseiten des US-Außenministeriums sind nach wie vor aktiv und verdeutlichen, dass Diplomaten vor allem die Kultur und Interessen anderer Nationen verstehen müssen, um erfolgreiche Kompromisse auszuhandeln. Doch ist dies auch im Sinne von Donald Trump?
Der Präsident hat geäußert, dass der Gazastreifen künftig unter US-Kontrolle stehen solle, möglicherweise unterstützt von Bodentruppen. Er beschreibt das Gebiet als verwüstet und denkt an die Umsiedlung der etwa 1,8 Millionen Palästinenser in andere Staaten. Dies stellt seinen vierten territorialen Anspruch seit Amtsantritt dar und widerspricht seiner Rhetorik, sich aus langanhaltenden Konflikten zurückzuziehen.
Was motiviert Trump? Unabhängig von den strategischen Überlegungen scheinen monetäre Interessen im Vordergrund zu stehen.
Gazastreifen – die neue Riviera des Nahen Ostens?
Nach einem Treffen mit Israels Premierminister behauptete Trump, der Gazastreifen könne zur “Riviera des Nahen Ostens” umgestaltet werden. Die respektiven Einwohner sollen jedoch woanders leben, um Platz für “Menschen der Welt” zu schaffen. Dies klingt zwar nach einem Ansatz zur Konfliktlösung, ist aber in seiner Essenz eine imperialistische Umsiedlungspolitik und ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht.
Vor zwei Jahrzehnten versuchten die USA bereits, ähnlich im Nahen Osten zu agieren, als sie im Irak intervenierten. Auch damals ging es um wirtschaftliche Neuordnungen. Trumps aktuellen Vorschlag ist jedoch noch provokanter, da er tief in geopolitische und historische Konflikte eingreift. Die Attraktivität des Gazastreifens aus geschäftlicher Perspektive ignoriert sämtliche anderen realen Herausforderungen und Perspektiven.
Grönland – ein Krypto-Utopia in Sicht?
Grönland, ein Teil Dänemarks, wird von Trump als strategisch wichtig für die nationale Sicherheit der USA erachtet. Die Eisschmelze macht dortige Bodenschätze wirtschaftlich interessant. Verschiedene Tech-Unternehmer aus dem Silicon Valley, darunter namhafte Investoren, erkennen ebenfalls das Potenzial Grönlands für künftige Rohstoffvorkommen. Trump verfolgt das Ziel, Grönland unter US-Kontrolle zu bringen, was von Dänemark und Grönland jedoch entschieden zurückgewiesen wird.
Panama – eine verwundete Geschichte?
Trump äußerte erneut den Wunsch, den Panama-Kanal zurückzuholen. Dies geschah vor dem Hintergrund eines Besuchs von außenpolitischen Vertretern in der Region. Während China nicht direkt den Kanal kontrolliert, gibt es dort vertragliche Abmachungen, die die Neutralität des Kanals sichern sollten. Die Wirtschaftsinteressen der USA sind möglicherweise nicht die einzigen Beweggründe für Trumps Vorstoß.
Trump hat seit 2003 ein persönliches Interesse an Panama, was seine frühere Beteiligung in der Region betrifft. Seine Immobilienprojekte dort haben jedoch auch Schattenseiten für die eigene Reputation.
Kanada – ein kontroverser Vorschlag?
Die Idee, Kanada als 51. Bundesstaat der USA einzugliedern, geistert immer wieder durch Trumps Rhetorik. Er verweist hierbei auf wirtschaftliche Vorteile für beide Länder. Premierminister Trudeau bezeichnete diese Perspektive jedoch als extrem unrealistisch. Zudem könnte Trump den langfristigen Einfluss Kanadas auf die US-Wirtschaft unterschätzen, insbesondere im Ölsektor.
Mit dem bevorstehenden Treffen zur Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA könnte Trump bereits die Grundlage für zukünftige wirtschaftliche und politische Spannungen setzen.