Drei Tote in Italien
Deutsche Fahrerin für tödlichen Autounfall in Psychiatrie verurteilt
16.10.2024, 12:09 Uhr
Nach einem tödlichen Unfall in Italien, bei dem drei Menschen starben, muss eine deutsche Fahrerin in einer psychiatrischen Einrichtung verbringen, anstatt ins Gefängnis zu gehen. Der Prozess hat ergeben, dass sie nicht voll schuldfähig ist.
Ein italienisches Gericht hat nun das Urteil gegen die 33-jährige Frau aus Niederbayern bestätigt, die im Juli des vergangenen Jahres eine Fußgängergruppe in Santo Stefano di Cadore gerammt hatte. Dabei starben ein zweijähriger Junge, dessen Vater und die Großmutter. Die Mutter des Jungen wurde verletzt, während der Großvater einen Herzinfarkt erlitt.
Gerichtsurteil und Haftstrafe
Die verhängte Strafe von vier Jahren und acht Monaten, die in einer psychiatrischen Einrichtung zu verbüßen ist, wurde in einer Einigung zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung beschlossen. Der Vorfall, der mehr als ein Jahr zurückliegt, stellte sich als besonders tragisch dar, als mehrere Ermittlungen zeigten, dass das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit und ohne Bremsversuche in die Gruppe gefahren war.
Berichten zufolge wurden die Opfer des Unfalls einen erheblichen Abstand von fast 30 Metern geschleudert. Zeugen hatten ursprünglich behauptet, die Fahrerin habe telefoniert, was die Staatsanwaltschaft jedoch zurückwies.
Vor der aktuellen Entscheidung befand sich die Frau in Untersuchungshaft und wurde später in eine psychiatrische Einrichtung in der Nähe von Verona verlegt. Ein Antrag ihrer Verteidigung, sie nach Deutschland zu bringen, wurde abgelehnt.
In Italien beträgt die mögliche Haftstrafe bei einer Tötung im Straßenverkehr zwei bis sieben Jahre pro Opfer. In diesem Fall hätte die Fahrerin, unter Berücksichtigung der Schwere des Vorfalls, bis zu 18 Jahre Haft erhalten können. Der Geschwindigkeitsüberschuss lag mit geschätzten 90 Stundenkilometern deutlich über dem erlaubten Limit von 50 km/h im Ortskern.