Bekannte Gesichter unter den Wahlkreisverlierern
Wahlkreispleiten: Grüne, AfD und FDP erleiden herbe Niederlagen
24.02.2025, 07:55 Uhr
Die SPD erzielt mit Bundeskanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat ein historisch schlechtes Wahlergebnis. Allerdings gewinnt Scholz seinen eigenen Wahlkreis, während sich prominente Politiker wie Robert Habeck und Alice Weidel geschlagen geben müssen.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz können etwas erreichen, was vielen anderen Spitzenkandidaten und Parteichefs verwehrt bleibt: den Sieg in ihren Wahlkreisen. Scholz sichert sich den Sieg auf Kosten von Annalena Baerbock.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Baerbock landet in ihrem Wahlkreis Potsdam mit 15,9 Prozent der Stimmen auf dem vierten Platz. Scholz erzielt 21,8 Prozent, gefolgt von CDU-Kandidatin Tabea Gutschmidt mit 20,6 Prozent und AfD-Bewerber Alexander Tassis mit 19 Prozent.
Weidel und Mützenich scheitern
Auch Alice Weidel kann ihren Wahlkreis am Bodensee nicht gewinnen. Die AfD-Chefin zieht mit nur 20,36 Prozent der Stimmen gegen CDU-Kandidat Volker Mayer-Lay, der 40 Prozent erreicht, den Kürzeren und kommt über die Landesliste in den Bundestag.
Erstmals seit 2002 kann Rolf Mützenich ebenfalls seinen Wahlkreis im Kölner Nordwesten nicht gewinnen. Er erhält 25,8 Prozent der Erststimmen, während Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge mit 26 Prozent die Oberhand behält. Mützenich zieht jedoch über Listenplatz 1 der SPD in Nordrhein-Westfalen ins Parlament ein.
Grünen-Spitze verliert
Robert Habeck, der Vizekanzler und Grünen-Spitzenkandidat, verliert seinen Wahlkreis Flensburg-Schleswig an die CDU-Bewerberin Petra Nicolaisen, die 26,5 Prozent erzielt, während Habeck auf 22,6 Prozent kommt. Sein Mandat ist über die Landesliste gesichert.
Auch Franziska Brantner verpasst ein Direktmandat für die Grünen, da sie mit 27,7 Prozent gegen CDU-Kandidat Alexander Föhr (29,2 Prozent) scheitert. Brantner hat aber einen sicheren Platz auf der Grünen-Landesliste.
Felix Banaszak kann seinen Wahlkreis im Duisburger Norden nur mit 7 Prozent der Stimmen gewinnen, findet jedoch ebenfalls seinen Platz im Bundestag über die Landesliste seiner Partei.
Erneute Pleite für Lindner
Der FDP-Chef Christian Lindner muss sich im Wahlkreis Rhein-Berge geschlagen geben. Die CDU-Kandidatin Caroline Bosbach erreicht 42,2 Prozent, während Lindner lediglich 4,9 Prozent bekommt. Auch im Jahr 2021 landete er auf dem vierten Platz.
Heidi Reichinnek, Spitzenkandidatin der Linken, schafft nur 11,8 Prozent in Stadt Osnabrück und landet hier ebenfalls auf dem vierten Platz hinter dem SPD-Kandidaten Thomas Vaupel.
Schmidt und Haldenwang scheitern
Der amtierende Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt verpasst den Einzug in den Bundestag und verlor in Eimsbüttel gegen den Grünen-Kandidaten Till Steffen.
Thomas Haldenwang, Ex-Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erreicht als Direktkandidat der CDU ebenfalls nur Platz zwei im Wahlkreis Wuppertal I und hat keinen Listenplatz.