Tatort im Schnellcheck
Münzhauch und Mysterien zu Weihnachten
21. Dezember 2024, 15:32 Uhr
In Zürich weihnachtet es, doch für die Ermittler Ott und Grandjean bleibt wenig Zeit für festliche Besinnlichkeit. Grandjean sieht sich mit einem schaurigen Fall konfrontiert, während sie von der Vergangenheit verfolgt wird – ein Kampf um Leben und Tod.
Was geschieht?
Ein Lebkuchenherz auf dem Weihnachtsmarkt zu verschenken, ist eine gängige Geste. Doch als ein Fremder es überreicht, wird es mysteriös. Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) kann sich nicht in Gefühle vertiefen, denn die Ermittlungsarbeit ruft. Kurz darauf erhält sie eine rätselhafte Nachricht mit GPS-Koordinaten, die sie zu einem verworrenen Mordfall führt. Die Umstände erinnern sie an ihren ersten Fall, der den Grundstein für ihre Karriere legte. Während ihre Kollegin Tessa Ott (Carol Schuler) und Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) die Fakten studieren, ist Grandjean bereits in treflicher Gefahr.
Worum geht es wirklich?
Die Macher des Zürcher Tatorts, Stefan Brunner und Lorenz Langenegger, inszenieren die Folge “Fährmann” als Parabel über Kapitalismus und Mythologie. In diesem Krimi wird der Unternehmensberater zum Unheilsbringer, während die Figuren getrieben werden von einem übersteigerten Ehrgeiz und der Suche nach Liebe. Regisseur Michael Schaerer gelingt es, diese komplexen Handlungselemente geschickt zu verknüpfen.
Wegzapp-Moment?
Es gibt keinen Grund, wegzuzappen. Der festliche Beginn sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gewohnten Weihnachtsklischees unauffällig ins Geschehen eingewoben sind.
Wow-Faktor?
Der Wow-Faktor ist ausgeprägt, auch wenn die verwobenen Hades-Sequenzen eher schmunzeln als ängstigen. Doch die Dynamik zwischen Lucas Gregorowicz und Grandjean als spannungsgeladenes Duett sowie die interessante Entwicklung des Verhältnisses zu Ott bieten reichlich Unterhaltungswert. Zudem wird ein spannender Einblick in mythologische Konzepte, mit einem tödlichen Twist serviert.
Wie war’s?
8 von 10 Punkten – ein atmosphärisches Stück über die dunklen Seiten des Kapitalismus, mit einer spannenden Ermittlung zur Weihnachtszeit.