Corona-Medikament unbrauchbar
Hunderttausende Packungen Paxlovid sind abgelaufen
24.08.2024, 04:19 Uhr
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Millionenschaden für den Bund: Im Frühjahr 2022 erwarb das Gesundheitsministerium eine Million Packungen des Corona-Medikaments Paxlovid. Davon wurden weniger als 60 Prozent ausgegeben. Trotz zweifacher Verlängerung der Haltbarkeit bleibt der Bund auf Hunderttausenden Packungen sitzen.
Insgesamt 420.000 Packungen des ursprünglich als vielversprechend geltenden Medikaments Paxlovid sind nun abgelaufen und lagern. Der Bund hatte im Februar 2022 eine Million Packungen zentral eingekauft.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums erklärte, dass “unverbrauchte Ware, die das Verfalldatum überschritten hat, derzeit in Quarantäne gelagert wird.” Die Wahrscheinlichkeit, dass die Medikamente noch verwendet werden, sei gering. Die Haltbarkeit von Paxlovid konnte nach der ursprünglichen Zulassung insgesamt zweimal auf 24 Monate verlängert werden. Eine weitere Verlängerung ist derzeit nicht in Aussicht. Die vom Ministerium zentral beschafften Packungen Paxlovid waren maximal bis Ende Februar 2024 haltbar.
Über den Wert der Lagerbestände machte das Ministerium keine Angaben. Recherchen zufolge zahlte der Bund etwa 650 Euro pro Packung. Demnach hätten die 420.000 Packungen einen Gesamtwert von etwa 273 Millionen Euro.
Paxlovid, ein Virostatikum, wird von einem US-Pharmaunternehmen hergestellt und soll insbesondere bei Risikopatienten über 65 Jahren schwere Krankheitsverläufe verhindern. “Seit Mitte Januar 2024 wird Paxlovid im Rahmen der Regelversorgung zur Verfügung gestellt”, fügte der Ministeriumssprecher hinzu. Die Kosten werden von den Krankenkassen getragen, wobei der Preis für eine Packung derzeit bei 1149,19 Euro liegt.