Nach dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich deutlich mehr Betroffene gemeldet als ursprünglich erwartet. Der Bundesopferbeauftragte versicherte, dass Unterstützung für alle bereitgestellt wird.
Am 20. Dezember fuhr ein Mann mit einem Fahrzeug durch die Budengassen des Magdeburger Weihnachtsmarktes. Der tragische Rückblick: Sechs Todesopfer und über 300 Verletzte. Dreieinhalb Wochen nach diesem schrecklichen Vorfall wird deutlich, dass die Zahl der Betroffenen viel höher ist.
Neben den direkt Betroffenen, die Angehörige verloren haben oder verletzt wurden, sind auch Augenzeugen betroffen, die psychisch stark unter dem Vorfall leiden. Darüber hinaus sind die Ersthelfer – Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten – ebenfalls emotional belastet. Der Bundesopferbeauftragte betonte, dass die Auswirkungen des Vorfalls auch an ihnen nicht vorübergehen. Mehr als 600 Betroffene haben sich bis jetzt gemeldet. “Wir sind hier, um zu helfen,” erklärte der Bundesopferbeauftragte, ohne konkrete Summen zu nennen.
Bundesrepublik wird Betroffenen Unterstützung bieten
Die Bundesregierung wird die Betroffenen nicht im Stich lassen. Der Bundesopferbeauftragte informierte, dass die Betroffenen über vorhandene Hilfsangebote informiert wurden, und dass schnell Kontakt hergestellt werden konnte. Bis jetzt wurden rund 230 Gespräche mit den Betroffenen geführt, jedoch steht man erst am Anfang eines langen Unterstützungsprozesses.
Die Bundesregierung plant, die Opfer des Anschlags in Magdeburg in gleichem Maße zu entschädigen wie die Opfer von Terroranschlägen. Der Bundestag muss allerdings noch die erforderlichen Haushaltsmittel genehmigen.
Motivlage des Täters bleibt unklar
Die Beweggründe des Täters sind weiterhin unklar. Der 50-jährige Mann, der 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland kam, lebte in Sachsen-Anhalt. Er hatte sich in sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und Anhänger einer bestimmten politischen Partei gezeigt und soll psychische Probleme gehabt haben. Seit dem Anschlag befindet er sich in Untersuchungshaft.