Baerbock warnt vor territorialen Ambitionen Trumps
“Wir dürfen uns nicht verunsichern lassen”
09.01.2025, 17:29 Uhr
Donald Trump hat noch nicht offiziell das Amt des US-Präsidenten übernommen, äußert jedoch bereits territoriale Ambitionen, die in Europa auf Widerstand stoßen. Außenministerin Annalena Baerbock hebt im Interview die Bedeutung der Europäischen Wirtschaftsunion hervor.
In Anbetracht der territorialen Bestrebungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump betont Außenministerin Annalena Baerbock die Stärke der Europäischen Wirtschaftsunion. “Gemeinsam sind wir der größte Binnenmarkt der Welt”, erklärte die Grünen-Politikerin. Europa müsse “selbstbewusst für unsere Werte und Interessen” eintreten.
Baerbock fordert, allen Staaten klar zu machen: “Alle halten sich an gemeinsame Regeln.” Dies gelte für NATO-Partner sowie die USA. Ein Nichteinhalten dieser Regeln könne katastrophale Folgen haben. Die Außenministerin betonte zudem, dass die Bundesregierung gut auf die neue US-Administration vorbereitet sei: “Wir dürfen uns nicht verunsichern lassen.”
Donald Trump hat in der Vergangenheit mehrfach territoriale Ansprüche geäußert. So bezeichnete er Kanada als potenziellen neuen Bundesstaat der USA und hat ein Interesse an Grönland und dem Panama-Kanal bekundet. Grönland, eine rohstoffreiche Insel, gehört zum dänischen Königreich, während der Panama-Kanal eine der wichtigsten Handelsrouten weltweit ist, die lange Zeit von den USA kontrolliert wurde.
Internationale Reaktionen auf Trumps Äußerungen waren scharf. Die französische Regierung kritisierte die Pläne als “eine Form des Imperialismus”. Bundeskanzler Olaf Scholz erinnerte an die Unverletzlichkeit von Grenzen, die nicht durch Gewalt verschoben werden dürfen. In Gesprächen mit anderen Regierungschefs der EU warnte Scholz, dass die USA sich nicht wie Russland verhalten sollten. Das Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen sei für jedes Land gültig, unabhängig von seiner geografischen Lage.