Fachkräfteanwerbung
Deutschland und Kenia unterzeichnen neues Migrationsabkommen
13.09.2024, 19:36 Uhr
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Das kürzlich unterzeichnete Abkommen zwischen Deutschland und Kenia zielt auf die Anwerbung von Fachkräften aus Kenia ab und soll gleichzeitig die Rückführung irregulär eingereister Migranten erleichtern. Weitere Migrationsabkommen sind bereits in der Planung.
Die beiden Länder haben ein neues Migrationsabkommen beschlossen, um die Zusammenarbeit bei der Ausbildung und Integration von Fachkräften zu stärken. Dies wurde nach einem Treffen zwischen den Staatsoberhäuptern bekannt gegeben, die betonten, dass eine engere wirtschaftliche Kooperation zur Förderung beider Nationen erforderlich sei. Kenia bot nicht nur Zugang zu einem großen Arbeitskräftepotenzial, sondern auch zu reichhaltigen Rohstoffen und erneuerbaren Energien an.
Angesichts der aktuellen Asyl-Debatte betonte der deutsche Kanzler die Notwendigkeit, ein weltoffenes Land zu bleiben: “Deutschland benötigt Arbeitskräfte aus verschiedenen Ländern, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.” Ein weiteres Migrationsabkommen soll in Kürze in Usbekistan unterzeichnet werden, ebenfalls zur Anwerbung internationaler Fachkräfte.
Die Reichhaltigkeit an gut ausgebildeten IT-Experten in Kenia wurde hervorgehoben, während Kenia gleichzeitig mehr deutsche Investitionen wünscht, um wirtschaftliche Synergien zu schaffen. “Die Möglichkeit, deutsche Industrien nach Kenia zu verlagern, könnte die Notwendigkeit verringern, Arbeitskräfte international zu bewegen”, so die kenianische Seite. Kenia strebt an, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Das Abkommen ermöglicht nicht nur die Anwerbung von Fachkräften, sondern auch eine vereinfachte Rückführung von Kenianern ohne Bleiberecht. “Die Rückkehr in die Heimat wird jetzt schneller und einfacher sein”, erklärte der Kanzler.
“Rückführungen konsequent umsetzen”
Bundesinnenministerin betonte die Bedeutung der konsequenten Umsetzung von Rückführungen für Personen ohne Bleiberecht. Das Abkommen, gemeinsam unterzeichnet von Ministerien der Regierung, verfolgt das Ziel, qualifizierte Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.
Laut dem Bundesinnenministerium hat Kenia als erstes Land in Subsahara-Afrika zugestimmt, identifizierungsrelevante biometrische Daten für Rückführungen zu nutzen. Zudem werden abgelaufene Personaldokumente künftig als Reisedokumente akzeptiert, um Rückführungen zu erleichtern.
Die Bundesregierung hat bereits Migrationsabkommen mit Ländern wie Indien und Georgien abgeschlossen und plant weitere Verhandlungen mit anderen Staaten, um ähnliche Vereinbarungen zu fördern. Die relative Bedeutung Kenias für Deutschland im Kontext der Rückführung irregulärer Migranten bleibt jedoch begrenzt, da in den ersten acht Monaten des Jahres nur eine begrenzte Anzahl von Asylanträgen aus Kenia gestellt wurde.