Alarm in Hamburg
Virus-Verdacht: Aktuelle Informationen und Unklarheiten
03.10.2024, 04:27 Uhr
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In Hamburg besteht ein ernsthafter Verdacht: Zwei Personen könnten mit dem hochansteckenden Marburg-Virus infiziert sein und reisten kürzlich mit dem Zug in die Stadt. Der Fall wirft zahlreiche Fragen auf.
Was wir wissen:
- Der Ausgangspunkt: Ein Medizinstudent, der in einem Krankenhaus in Ruanda tätig war, wo Patienten mit dem Marburg-Virus behandelt werden, reiste nach Frankfurt und dann mit dem ICE nach Hamburg. Auf dem Weg informierte er Ärzte über seine Befürchtung, sich möglicherweise infiziert zu haben.
- Der Einsatz: Das Gesundheitsamt entschied sofort, den Studenten und seine Begleitung am Hauptbahnhof zu isolieren. Die Bundespolizei sperrte daraufhin zwei Gleise ab, während die Feuerwehr mit einem Infektions-Rettungsfahrzeug eintraf und die beiden in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) transportierte.
- Die Symptome: Der Student zeigt grippeähnliche Symptome und leichte Übelkeit, jedoch kein Fieber. Das Marburg-Virus kann schwere Symptome wie hohes Fieber, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen verursachen.
- Die Spezialisten: Im UKE wurden die beiden in einen spezialisierten Bereich für hochansteckende Infektionskrankheiten gebracht, wo eine Fach- und Reaktionsgruppe die Diagnostik koordiniert.
- Die Krankheit: Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Sterblichkeitsrate bei bisherigen Marburg-Ausbrüchen zwischen 24 und 88 Prozent.
- Der Name: Der erste bekannte Ausbruch fand 1967 in Deutschland statt, als 29 Menschen in Marburg erkrankten, von denen sieben starben. Daher erhielt das Virus seinen Namen.
- Ansteckungswege: Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter, nicht durch die Luft. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 21 Tagen.
Was wir nicht wissen:
- Infektion: Die Testergebnisse stehen noch aus, jedoch ist mit einem Ergebnis im Laufe des Donnerstags zu rechnen. Viele Krankheiten können in der Regel innerhalb von 24 Stunden diagnostiziert werden.
- Die Betroffenen: Es ist unklar, ob sich weitere Personen infiziert haben. Im ICE von Frankfurt nach Hamburg waren durchschnittlich 275 Reisende anwesend. Die Kontaktdaten dieser Reisenden wurden vorsorglich aufgenommen.
- Die Folgen: Derzeit ist für die Mitreisenden keine Quarantäne erforderlich. Das weitere Vorgehen hängt vom Diagnoseresultat ab, das bislang unklar ist.
- Der Reiseweg: Details darüber, wie der Medizinstudent und seine Begleitung von Ruanda nach Frankfurt reisten, und ob sie dabei engeren Kontakt zu anderen Reisenden hatten, sind bisher unbekannt.