Welche Strategie ist sinnvoll?
Studie zeigt: Einmalanleger erzielen höhere Renditen als Ratenanleger
12.10.2024, 17:00 Uhr
Investoren mit größeren Beträgen haben oft die Wahl: Sofortige Investition oder gestreckte Anlage über längere Zeiträume? Eine aktuelle Studie liefert Aufschlüsse über die effizientesten Anlagestrategien basierend auf individueller Situation und Risikobereitschaft.
Die Studie vergleicht zwei Anlagestrategien: Der “Einmalanleger” investiert sofort den gesamten Betrag, während der “Ratenanleger” das Kapital über 24 Monate gleichmäßig verteilt. Beide Strategien nutzten den globalen Aktienindex MSCI ACWI und analysierten Daten von 1971 bis August 2024.
Die Ergebnisse zeigen, dass Einmalanleger in den zwei Jahren durchschnittlich zwei Prozent höhere Renditen erzielen im Vergleich zu Ratenanlegern, allerdings mit höheren Schwankungen. Wer vorsichtiger ist, sollte die Investition in Raten über maximal zwei Jahre planen, um nicht zu viel Rendite zu verlieren. Anleger, die maximale Renditen anstreben, sollten sich für eine Einmalanlage entscheiden, müssen jedoch das Risiko eines ungünstigen Einstiegs akzeptieren.
Einmalanlagen sind vor allem für risikofreudige Anleger geeignet, da das Risiko besteht, ungünstig einzusteigen, wenn die Kurse hoch sind. Ratenanlagen hingegen streuen das Risiko und ermöglichen den Einkauf zu unterschiedlichen Kursen, auch wenn dabei möglicherweise Renditen verpasst werden.
Eine Mischform, in der man die Investition über ein halbes bis ein Jahr streckt, könnte für viele Anleger die beste Lösung sein, da dies Flexibilität bietet und das Risiko einer ungünstigen Zeitspanne verringert.
Obwohl der Cost-Average-Effekt besagt, dass regelmäßige Investitionen in einem schwankenden Markt zu einem durchschnittlich niedrigeren Einstiegspreis führen, zeigte die Analyse, dass er nur in etwa einem Drittel der Fälle effektiv war. Dies liegt an der langfristigen Tendenz der Märkte, zu steigen, was häufig höhere Preise zur Folge hat.
Psychologisch hat der Cost-Average-Effekt jedoch Vorteile. Viele Anleger fühlen sich sicherer, wenn sie nicht alles auf einmal investieren und die Möglichkeit haben, bei fallenden Kursen nachzukaufen, was die Angst vor Verlusten mindert.
Für unerfahrene Anleger oder solche, die Risikominimierung anstreben, ist eine gestreckte Investition ratsam. Entscheidend bleibt jedoch die langfristige Strategie. Nach der Anfangsphase sind beide Anleger gleich investiert, und künftige Entwicklungen sind dann von größerer Bedeutung.
Die Asset-Allokation, also die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien, ist entscheidend. Jüngere Anleger mit längerem Anlagehorizont können in der Regel einen höheren Aktienanteil wählen.
Die Faustregel “100 minus Lebensalter = Aktienquote” ist zu allgemein. Ältere Anleger, die ihr Vermögen vererben möchten, können eine höhere Aktienquote beibehalten, während jüngere Anleger, die Geld für bevorstehende Anschaffungen benötigen, vorsichtiger sein sollten.
Zusammenfassend gilt: Je früher investiert wird, desto besser. Der Zinseszinseffekt ist entscheidend für den Vermögensaufbau. Frühzeitig investiertes Kapital hat über die Jahre die besten Chancen auf signifikante Wertsteigerungen, wobei es jedoch keine Garantie für zukünftige Marktentwicklungen gibt.