Die Union kritisiert hohe Erbschaftssteuern auf Eigenheime und plant im Falle eines Wahlsieges, diese signifikant zu senken.
Die Union kündigt an, bei der nächsten Bundestagswahl die Erbschaftssteuer auf Eigenheime zu reduzieren. “Die Erbschaftssteuer für Eigenheime ist überhöht. Viele Bürger befürchten, dass sie ihre Immobilien nicht vererben können, weil der Staat zu stark eingreift”, erklärte ein führender CSU-Politiker. Diese Bedenken seien vollkommen nachvollziehbar.
“Deshalb ist es notwendig, die Erbschaftssteuer für Eigenheime zu senken”, fügte der Politiker hinzu. Er forderte, dass Eigenheime steuerfrei an die nächste Generation übergeben werden können, sofern sie mindestens zehn Jahre selbst genutzt oder vermietet werden.
Bayern drängt auf Reform der Erbschaftssteuer
Der stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion bekräftigte den Vorstoß. “Leistung muss sich lohnen. Wir wollen beispielsweise die Übertragung von im Familienbesitz befindlichen Eigenheimen steuerlich begünstigen. Solche Maßnahmen müssen im Wahlprogramm erscheinen.”
Die bayerische Regierung, unter Führung der CSU, fordert seit längerer Zeit eine Überarbeitung der Erbschaftssteuer, besonders im Hinblick auf stark gestiegene Immobilienpreise und seit 15 Jahren unveränderte Freibeträge. Aus diesem Grund wurde eine Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, die auf eine Regionalisierung der Erbschaftssteuer abzielt, um niedrigere Steuersätze und höhere Freibeträge zu erreichen.
Ökonom sieht ungleiche Verteilung
Der Ökonom Peter Bofinger wies kürzlich darauf hin, dass die Erbschaftssteuer in Deutschland ein Verteilungsproblem darstellt. Er argumentierte, dass Personen, die kein Eigentum erben und ein durchschnittliches Einkommen haben, kaum in der Lage sind, Vermögensunterschiede auszugleichen.
“Es ist fraglich, ob es fair ist, von einem monatlichen Einkommen fast die Hälfte abzugeben, während auf das geerbte Haus deutlich weniger Erbschaftssteuer gezahlt werden muss”, so Bofinger.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind Vermögen im Land gewachsen, was zu einem immer größer werdenden Verteilungsgleichgewicht führt. Zudem steigen die Immobilienpreise überdurchschnittlich, was den Vorteil des Erbens weiter verstärkt. Insbesondere in Großstädten führt das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu hohen Preisen.
