Bundeskanzler Scholz ist zuversichtlich, 2025 wiedergewählt zu werden, trotz schlechter Umfragewerte, die er in einem Interview zur Kenntnis nahm, aber nicht als Maßstab für seine Politik betrachtet.
Im aktuellen DeutschlandTrend zeigt die Ampelkoalition die geringste Zustimmung seit ihrer Amtsübernahme. Auch die Beliebtheit von Kanzler Olaf Scholz liegt unter dem Vergleichsmaßstab seiner Vorgänger Angela Merkel und Gerhard Schröder. Dennoch bleibt Scholz optimistisch, dass er eine zweite Amtszeit anstreben kann.
Scholz äußerte sich zuversichtlich: “Ich bin fest davon überzeugt, dass die SPD und ich 2025 ein starkes Mandat erhalten werden, um die nächste Regierung zu führen.” Sein Ziel für die Bundestagswahl 2025 ist eine SPD-geführte Bundesregierung.
Scholz kommentiert Umfragen nicht
Auf die Möglichkeit angesprochen, die SPD-Kandidatur möglicherweise seinem Verteidigungsminister zu überlassen, sagte Scholz: “Boris Pistorius möchte ebenfalls, dass ich erneut als Kanzler antrete, und ich teile diese Ansicht.” In Umfragen zu möglichen Kanzlerkandidaten liegt Pistorius oft an der Spitze.
Scholz erklärte, er habe sich schon lange entschieden, Umfragen nicht zu kommentieren. “Politik anhand von Umfragen zu gestalten, ist selten eine kluge Entscheidung”, betonte er und verwies darauf, dass er in der Vergangenheit Wahlen gewonnen habe, obwohl die Umfragen dies nicht vorhersagten.
Scholz und Ampelkoalition erreichen Tiefststand
Laut dem DeutschlandTrend hat die Ampelkoalition eine historische Tiefstmarke erreicht: Nur 16 Prozent der Befragten sind mit deren Arbeit sehr oder eher zufrieden, was einen Rückgang von 4 Prozent seit August bedeutet. 84 Prozent sind unzufrieden.
Scholz’ Popularität ist im Vergleich zum Vormonat ebenfalls gesunken und liegt nun bei 18 Prozent. Zum Vergleich: Gerhard Schröder erreichte in seiner schlechtesten Phase 24 Prozent, während Angela Merkel bei 40 Prozent blieb.
Scholz kritisiert das öffentliche Auftreten seiner Regierung
In dem Interview äußerte Scholz Kritik am öffentlichen Auftreten der Ampelkoalition: “Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von öffentlichem Streit begleitet wurden”, sagte er. “Manchmal konnte man nicht erkennen, was tatsächlich beschlossen wurde.”
Zudem übte Scholz Medienkritik und merkte an, dass die Berichterstattung oft irrelevant sei. “Zu oft dreht es sich nur um oberflächliche Themen, anstatt um die wesentlichen politischen Diskussionen”, sagte Scholz. “Es geht hier nicht um Unterhaltung, sondern um ernsthafte Politik.”