Chinas Ministerpräsident zu Besuch im Kreml
Putin würdigt “erfolgreiche” Handelsbeziehungen mit China
22.08.2024, 01:54 Uhr
Moskau und Peking stärken ihre Allianz gegen den Westen. Während des Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten in Russland werden mehrere bilaterale Abkommen unterzeichnet. Kremlchef Putin lobt die bestehende Partnerschaft, jedoch ist das Gewicht im Bündnis ungleich verteilt.
Kremlchef Wladimir Putin hat die starken Verbindungen zwischen Moskau und Peking bei einem Treffen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang betont. “Unsere Länder haben langfristige gemeinsame Pläne sowohl im wirtschaftlichen als auch im humanitären Sektor entwickelt,” wurde Putin zitiert.
Putin erklärte in der russischen Hauptstadt: “Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich. Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen unseren Wirtschafts- und Handelsbeziehungen widmen, zeigt sich in den Ergebnissen.”
Li Qiang führte vor seinem Treffen mit Putin Gespräche mit dem russischen Regierungschef Michail Mischustin und beide Seiten unterzeichneten zahlreiche bilaterale Abkommen zur Verbesserung ihrer Zusammenarbeit, insbesondere im Energiesektor. Mischustin informierte Li, dass Russland bereits der größte Erdöllieferant Chinas ist. “In naher Zukunft werden wir auch im Bereich Erdgas eine führende Rolle einnehmen,” fügte Mischustin hinzu.
Der letzte Besuch Putins in China fand im Mai statt. In den letzten Jahren haben sich beide Mächte in ihrer gemeinsamen Gegnerschaft zum Westen näher zusammengeschlossen und bezeichnen ihre Beziehung als strategische Partnerschaft. Dennoch bleibt China in diesem Bündnis die dominierende wirtschaftliche Supermacht, während Russland oft nur als Rohstofflieferant und Juniorpartner wahrgenommen wird.
Da Russland aufgrund des Ukraine-Konflikts von westlicher Technologie weitgehend abgeschnitten ist, erfolgt der Zugang zu Hochtechnologie ausschließlich über China. Ein Beispiel für die Schwäche Russlands in dieser Kooperation ist, dass China bislang keinen Vertrag über den geplanten Bau einer weiteren Erdgas-Exportpipeline unterzeichnet hat.