Cyber-Aktivitäten
USA beschuldigen Iran der Hackerangriffe auf Wahlkampfteams
20.08.2024, 01:49 Uhr
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Wahlkampfteams von Demokraten und Republikanern berichten von Hackerangriffen. US-Behörden identifizieren den Iran als potentiellen Angreifer.
Die US-Regierung macht den Iran für einen jüngsten Hackerangriff auf die Kampagne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verantwortlich. Die FBI, die Nationale Geheimdirektion der USA und die Cybersicherheitsbehörde haben in einer gemeinsamen Erklärung betont, dass sie eine Zunahme aggressiver iranischer Aktivitäten beobachten, die sowohl die Beeinflussung der amerikanischen Öffentlichkeit als auch Cyberoperationen gegen die Präsidentschaftswahlen betreffen. Insbesondere wird ein kürzlich entdeckter Angriff auf die Trump-Kampagne dem Iran zugeschrieben.
Am 10. August erklärte das Trump-Wahlkampfteam, Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. In diesem Zusammenhang wurde der Iran verdächtigt, “ausländische Quellen” für die Weitergabe interner Kommunikation und eines Dokuments über den republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance verantwortlich zu machen. Trumps Sprecher beschuldigte den Iran, hinter diesem Vorfall zu stecken.
Das FBI kündigte an, Ermittlungen zu möglichen Hackerzugriffen auf interne Kommunikationsdaten von Trumps Wahlkampfteam einzuleiten. Berichten zufolge soll ein umfangreiches internes Dossier über J.D. Vance an US-Medien geleakt worden sein, welches Wahlkampfstrategien und politische Angriffsstrategien enthalten könnte. Auch das Wahlkampfteam von Vizepräsidentin Kamala Harris meldete, Ziel eines ähnlichen ausländischen Cyberangriffs geworden zu sein.
Iranische Hackergruppe APT42 unter Verdacht
In der Erklärung von ODNI, CISA und dem FBI wurde betont, dass die iranischen Angreifer versuchen, Zugriff auf Personen innerhalb der Wahlkampfteams zu erhalten. “Diese Aktivitäten, welche Diebstähle und Datenleaks umfassen, zielen darauf ab, den Wahlprozess in den USA zu beeinflussen.” Das iranische Regime verfolgt die Präsidentschaftswahlen am 5. November besonders aufmerksam, da sie auch ihre nationalen Sicherheitsinteressen tangieren, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Teheran versucht, das Ergebnis zu beeinflussen.
Zusätzlich berichteten IT-Sicherheitsexperten, dass eine hackergruppennahestehende Gruppe des iranischen Revolutionsgardes, bekannt als APT42, E-Mail-Konten von Wahlkampfmitarbeitern sowohl der Demokraten als auch Trumps kompromittieren wollte. Im Mai und Juni dieses Jahres wurden die persönlichen E-Mails von mehreren hochrangigen Wahlkampfmitarbeitern ins Visier genommen. Zu dieser Zeit war Joe Biden der favorisierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, jetzt wird Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Trump antreten.