Gewichtsprobleme im Skispringen?
Deutsche Skispringer reagieren auf Diskussion um Gewichtsregeln
19.02.2025, 22:27 Uhr
Im Skispringen wird erneut der Umgang mit Körpergewicht und dessen gesundheitliche Auswirkungen thematisiert. Ehemalige Spitzenathleten werfen Fragen zur aktuellen Regelung auf, während die deutschen Sportler sich auf bestehende Richtlinien stützen.
Die deutschen Skispringer Andreas Wellinger und Karl Geiger äußern sich skeptisch zur Debatte über ungesunde Gewichtsoptimierung im Skispringen. “Ich bin der Meinung, dass der BMI – so wie er jetzt besteht – gut ist,” erklärte Wellinger in einem Pressegespräch eine Woche vor der Nordischen Ski-WM in Trondheim. “Diese Diskussion ist meiner Meinung nach übertrieben und nicht relevant,” so der 29-Jährige.
2004 führte der Weltverband eine Regelung für den Body-Mass-Index (BMI) ein, um Athleten vor ungesunden Gewichtsverlusten zu schützen. Ein unzureichender BMI, welcher aus Gewicht und Größe berechnet wird, kann zu einer Verkürzung der Skier führen, was einen Nachteil im Wettkampf bedeutet.
Die ehemalige Weltklasse-Skispringerin Maren Lundby kritisierte kürzlich in den Medien, dass einige Sportler Schlupflöcher in den aktuellen Vorgaben finden. Sie bemängelte die Messmethoden und wies darauf hin, dass Athleten mit höherem BMI oft keine Vorteile erzielen können.
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Lundby schlägt vor, Athleten mit einem zu niedrigen BMI zu disqualifizieren und fordert eine Anhebung der BMI-Grenze, um die physische und psychische Gesundheit der Sportler zu schützen.
Geiger verneint die Existenz von Schlupflöchern: “Gewicht ist leicht zu kontrollieren – jeder kann sich eine Waage für wenig Geld kaufen. Ich weiß, welches Gewicht ich haben muss,” erklärte der Oberstdorfer. “Wenn ich es langfristig nicht erreiche, muss ich einen kürzeren Ski in Kauf nehmen. Schlupflöcher gibt es wirklich nicht.”
Der 32-Jährige fügte hinzu: “Ich sehe keinen Grund, den BMI strenger zu gestalten. Dadurch könnten talentierte Athleten, die von Natur aus leichter gebaut sind, ausgeschlossen werden. Es ist möglich, gesund zu bleiben und gleichzeitig in der Gewichtsklasse leistungsfähig zu sein,” betonte Geiger.