Kanzler Scholz bezeichnete Berlins Kultursenator Chialo als “Hofnarr”, was in der politischen Landschaft für Empörung sorgte. Chialo bezeichnete die Äußerung als “herabwürdigend”, sieht Scholz jedoch nicht als Rassisten.
Während einer privaten Feier äußerte Bundeskanzler Olaf Scholz den Begriff “Hofnarr” in Bezug auf den Berliner Kultursenator Joe Chialo. Chialo reagierte einen Tag später und bezeichnete die Äußerung als “herabwürdigend und verletzend”. Nachdem er mit Scholz telefoniert hatte, erklärte Chialo, dass die Sache für ihn damit erledigt sei.
Chialo, der Wurzeln in Tansania hat, erläuterte, dass während der Diskussion über Migration und Abstimmungen im Bundestag diese Begriffe fielen. “Die Worte haben mich tief getroffen”, so Chialo.
“Halte Scholz nicht für einen Rassisten”
Chialo berichtete, dass Scholz nach den Vorfällen anrief und bedauerte, dass seine Aussagen als rassistisch verstanden wurden. “Ich halte Olaf Scholz nicht für einen Rassisten, aber seine Worte waren herabwürdigend und verletzend”, betonte Chialo.
Chialo entschied sich, nach sorgfältiger Überlegung aufgrund des öffentlichen Interesses zu der Angelegenheit zu äußern.
In seiner Mitteilung appellierte Chialo an einen respektvollen Umgang im Wahlkampf und hofft auf einen fairen Austausch unter den Politikern.
Scholz: Vorwurf mache ihn “persönlich betroffen”
Nach den ersten Berichten bestätigte Scholz, dass er den Begriff “Hofnarr” verwendet hatte. Er wies die Vorwürfe des Rassismus entschieden zurück und erklärte, dass der Begriff nicht rassistisch konnotiert sei. “Der Vorwurf des Rassismus ist absurd”, sagte Scholz.
Scholz äußerte, dass er “aus allen Wolken gefallen” sei, als er von den Vorwürfen hörte und betonte, er benutze den Begriff nicht in Verbindung mit Chialos Hautfarbe.
Äußerung von Scholz fiel auf privater Feier
Laut Berichten fand die Äußerung während einer Feier statt, bei der Scholz und Chialo in eine Debatte über politische Themen involviert waren.
Scholz erwägt rechtliche Schritte, um gegen die Berichterstattung vorzugehen, die den Eindruck einer rassistischen Beleidigung erweckte.
Berichterstattung bleibt umstritten
Der Gastgeber der Feier erklärte, dass Scholz nicht als Rassist betrachtet werden sollte. Der Chefredakteur einer Publikation hielt jedoch an seiner Darstellung fest und berichtete von Chialos Bestürzung über die Äußerungen.
Union reagiert empört auf Scholz-Äußerung
Führende Politiker der Union reagierten empört auf die Äußerungen von Scholz. Merz und andere Kritikern äußerten, dass Scholz mehr Respekt zeigen sollte.
Merz forderte eine Entschuldigung und äußerte, dass Scholz die Kontrolle über seine Worte verliere.
SPD: Inszenierte, gezielte Kampagne
Die SPD bezeichnete die Vorwürfe als gezielte Kampagne der CDU. Ein Sprecher forderte die Partei auf, sich mit unbegründeten Anschuldigungen zurückzuhalten.
Juristische Vertreter verwiesen außerdem auf frühere Fehler in der Berichterstattung dieser Art und forderten mehr Sorgfalt in der politischen Kommunikation.