Ford-Chef äußert Bedenken
Kosten und Chaos durch Trumps Wirtschaftspolitik kritisiert
12.02.2025, 00:51 Uhr
Artikel anhören
Donald Trump gab das Versprechen, die US-Wirtschaft strahlend in die Zukunft zu führen. Doch die bisherigen Maßnahmen führen laut Ford-Chef Jim Farley zum Gegenteil.
Jim Farley, der CEO von Ford, hat scharfe Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik von Präsident Donald Trump geäußert. Auf einer Finanzkonferenz erklärte Farley, dass Trump „viel darüber gesprochen habe, die US-Autoindustrie zu stärken“, doch bis jetzt sehe man „viele Kosten und viel Chaos“.
Farley verwies insbesondere auf die neuen Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe, die Trump kürzlich verhängt hatte. Obwohl Ford diese Materialien überwiegend von US-Firmen beziehe, würden diese oftmals ihrerseits auf ausländische Quellen zurückgreifen. „Dieser Preis wird also durchschlagen“, warnte Farley und merkte an, dass bereits Gerüchte über Zölle zu Preiserhöhungen in einem Teil des Marktes führen könnten.
Die geplanten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada betreffen ebenfalls Fahrzeuge und Komponenten, die Ford aus den Nachbarländern in die USA liefert. Farley bezeichnete die Auswirkungen als verheerend. Zudem würden ausländische Wettbewerber aus Südkorea, Japan und Europa, die Millionen Fahrzeuge in die USA einführen, erheblich von der Situation profitieren, da für deren Importe keine Zölle erhoben würden.
Die Unsicherheit über die zukünftige Handhabung des Inflation Reduction Act (IRA) bleibt ebenfalls bestehen. Dieses milliardenschwere Klimaförderpaket von Joe Bidens Vorgängerregierung sah unter anderem Steueranreize für Elektrowagenhersteller vor. Trump hatte bereits am ersten Tag seiner Amtszeit ein Dekret zur möglichen Streichung der Vorteile für E-Autos unterzeichnet.
Farley betonte, dass Ford bereits „Kapital in Fertigungsstätten in Ohio, Michigan, Kentucky und Tennessee investiert“ habe. Viele dieser Arbeitsplätze könnten gefährdet sein, falls der IRA vollständig oder in großem Umfang abgeschafft wird.