David Bowie: Vom Drogenabhängigen zum kreativen Genie – Die Berliner Jahre im neuen Comic
In den 1970er Jahren war David Bowie am Tiefpunkt seiner Karriere. Nach Jahren des Drogenmissbrauchs beschloss er, eine Entziehungskur zu machen und fand einen Neuanfang in West-Berlin. Diese transformative Zeit, die Bowie neue Inspiration versprach, wird nun in einem neuen Comic von Reinhard Kleist dokumentiert.
Fast fünf Jahrzehnte nach Bowies Umzug nach Berlin bleibt seine Zeit in der Stadt ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Musik. Bowie suchte in der damaligen geteilten Stadt nach Freiheit, fernab seiner kräftezehrenden Erlebnisse als Ziggy Stardust. West-Berlin bot ihm die Anonymität, die er brauchte, um sich von seinen früheren Dämonen zu befreien und neue musikalische Wege zu beschreiten.
Sein erstes Album der sogenannten Berlin-Trilogie, “Low”, markierte einen Wendepunkt in Bowies Karriere. Der Comic “Low. David Bowie’s Berlin Years” von Reinhard Kleist dient als Fortsetzung seines vorherigen Werks “Starman. David Bowie’s Ziggy Stardust Years”.
Von 1976 bis 1978 lebte Bowie in einer geräumigen Wohnung in Schöneberg, gelegentlich in Gesellschaft der Punk-Legende Iggy Pop. Ein besonders prägender Ort war das Hansa-Studio, das an der Mauer lag und als Geburtsstätte für wegweisende Musikgeschichte diente.
Ein tiefes Eintauchen in die Kultur Berlins
Kleist legt den Fokus nicht nur auf Bowies musikalische Karriere, sondern auch auf seine Auseinandersetzung mit der Berliner Kultur und Geschichte. Bowie erkundete die geteilte Stadt, besuchte Museen und tauchte ein in das pulsierende Nachtleben, während er sich mit deutschen Künstlern und Musikern auseinandersetzte.
Der Comic verwebt unterhaltsame Anekdoten aus Bowies Zeit in Berlin mit einem Kaleidoskop vergangener Epochen und kultureller Milieus. Dabei werden auch persönliche Details gefährlicher und kreativer Begegnungen enthüllt.
Künstlerisch beeindruckend und emotional tiefgründig
Kleist zeigt sein zeichnerisches Talent in einem beeindruckenden visuellen Stil, der die duale Natur von Bowies Leben widerspiegelt. Die monochromen Rückblenden verdeutlichen seine innere Zerrissenheit, während die bunte Darstellung seiner Berliner Jahre die künstlerische Freiheit symbolisiert, die er in dieser Zeit erlangte.
Der Comic endet mit einer eindrucksvollen Sequenz, in der Bowie sein “Raumschiff” besteigt und Berlin verlässt. Diese imaginative Darstellung vereint Vergangenheit und Zukunft und verweist auf Bowies letzte Inkarnation mit seinem letzten Album “Blackstar”.
Der neue Comic über David Bowie eröffnet nicht nur einen neuen Blick auf eine Ikone der Musikgeschichte, sondern fängt auch die Essenz seiner kreativen Wiederbelebung in West-Berlin ein.