Folgen des Hamas-Terrors
Kliniken: Zustand der freigelassenen Geiseln “dieses Mal ernster”
08.02.2025, 21:30 Uhr
Nach über einem Jahr gefangen gehalten zu werden, hat die Hamas drei weitere Israelis an das Rote Kreuz übergeben. Die ersten Bilder der Männer zeigen sie stark abgemagert und blass, was neben großer Erleichterung über ihre Rückkehr auch Entsetzen auslöst. Ärzte berichten von einem schlechten Gesundheitszustand.
Die Gesundheitslage der drei am Samstag freigelassenen Geiseln ist laut Krankenhausangaben besorgniserregend. Or Levy und Eli Scharabi kehrten in einem “schlechten” gesundheitlichen Zustand zurück, teilte Jael Frenkel Nir, Direktorin des Scheba-Krankenhauses in Ramat Gan, mit.
“Die Folgen von 491 Tagen in Gefangenschaft sind offensichtlich (…) und ihr Gesundheitszustand ist schlecht”, erklärte die Krankenhausdirektorin. Es sei das vierte Mal, dass Geiseln seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar in ihrem Krankenhaus untersucht werden, und die Situation sei “dieses Mal ernster”, fügte sie hinzu.
Der freigelassene Deutsch-Israeli Ohad Ben Ami befindet sich in einem “ernsten Ernährungszustand”, berichtete Gil Fire, stellvertretender Leiter des Ischilow-Krankenhauses in Tel Aviv. “Es ist offensichtlich, dass Ohad mit erheblichem Gewichtsverlust zurückgekommen ist.” Dennoch sei sein Geist als “widerstandsfähig” beschrieben worden. “Er ist eine Quelle der Inspiration”, betonte Fire.
“Zynisches und grausames Spektakel”
In Israel sorgt der offensichtlich schlechte Zustand der drei Männer für Besorgnis. “So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus”, erklärte der israelische Staatspräsident. “Die ganze Welt muss auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen Hölle, ausgehungert und leidend, zurückkehren.”
Der Staatschef kritisierte auch die Zurschaustellung der Männer, die für ein “zynisches und grausames Spektakel” instrumentalisiert worden seien. Es sei jedoch ein Trost, dass die drei nun lebendig in die Arme ihrer Angehörigen zurückkehren könnten.
Die Hamas hatte am Vormittag die drei Israelis freigelassen. In einer Live-Übertragung war zu sehen, wie die entführten Männer im Gazastreifen an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurden.