Nach Fehlverhalten bei Stiftung
Naomi Campbell kämpft gegen persönliches Wohltätigkeitsverbot
06.02.2025, 21:49 Uhr
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Die britische Aufsichtsbehörde hat Naomi Campbell vorgeworfen, für das Missmanagement ihrer Spendenorganisation verantwortlich zu sein. Obwohl das Topmodel die Vorwürfe als schockierend bezeichnet, plant sie, gegen das auferlegte Wohltätigkeitsverbot vorzugehen.
Naomi Campbell kündigte an, gegen die Entscheidung einer britischen Aufsichtsbehörde vorzugehen, die es ihr verbietet, aufgrund mutmaßlicher Veruntreuung von Spendengeldern fünf Jahre lang eine Wohltätigkeitsorganisation in Großbritannien zu leiten. Das Ex-Supermodel kritisierte das im letzten Jahr von der Charity Commission erlassene Verbot im Zusammenhang mit ihrer Stiftung Fashion for Relief als “zutiefst fehlerhaft” und strebt eine Berufung an.
Die Prüfer hatten im Jahr 2024 “mehrere Fälle von Fehlverhalten” bei ihrer Stiftung entdeckt, darunter die Nutzung von Stiftungsgeldern für einen dreitägigen Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Cannes. Campbell entgegnete, dass der Entscheidung “gefälschte Identitäten” zugrunde lägen und wies jede Verantwortung für den Missbrauch der Spendengelder zurück.
In einer Erklärung, die am Mittwochabend veröffentlicht wurde, teilte Campbell mit, dass ein Gericht ihrem Antrag auf Berufung nach Prüfung der vorgelegten Beweise stattgegeben habe. “Ich kämpfe darum, dass die Fakten ans Licht kommen. Was bisher sichtbar wurde, ist schockierend”, erklärte sie.
Campbell möchte außerdem aufzeigen, wie einfach es sei, Identitäten im Internet zu fälschen, und hofft, anderen ähnliche Erfahrungen zu ersparen. Sie betonte, dass sie niemals Wohltätigkeitsarbeit für persönliche Vorteile durchgeführt habe und dies auch niemals tun werde.
Der Fall wird vor Gericht verhandelt
Laut den Prüfern wurden zwischen April 2016 und Juli 2022 nur 8,5 Prozent der Gesamtausgaben der Stiftung für wohltätige Zwecke verwendet. Die 2005 von Campbell gegründete Stiftung wurde Anfang 2024 aufgelöst und aus dem Register der britischen Wohltätigkeitsorganisationen gestrichen.
Ein Bericht zufolge soll der Fall am Freitag vor Gericht behandelt werden. Campbells Anwälte argumentieren, dass die der Kommission vorgelegten Dokumente ein verzerrtes Bild von Campbells Rolle bei Fashion for Relief vermitteln. Zudem gibt es Beweise für ein gefälschtes E-Mail-Konto, das missbraucht wurde, um sich als das ehemalige Supermodel in der Kommunikation mit Anwälten auszugeben.