Gold auf Rekordhoch
US-Börsen tasten sich voran
05.02.2025, 23:23 Uhr
Die US-Börsen zeigen Anzeichen einer Erholung, doch die Unsicherheit bleibt hoch. Die Entwicklung des Goldpreises verdeutlicht die Nervosität der Anleger angesichts eines möglichen Handelskriegs. Besonders enttäuschende Unternehmenszahlen aus dem Technologiebereich von AMD und Alphabet belasten die Stimmung.
Nach einem turbulenten Wochenstart verzeichneten die US-Börsen Fortschritte. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte kletterte am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 44.873 Punkte. Der technologielastige Nasdaq stieg um 0,2 Prozent auf 19.692 Zähler, während der breit gefasste S&P 500 um 0,4 Prozent auf 6.061 Punkte zulegte.
Die Diskussionen über Zölle und die politischen Äußerungen des US-Präsidenten erzeugen weiterhin Unruhe bei den Investoren. “Vor diesem Hintergrund ist jede Erholung an den Börsen in den kommenden Wochen und Monaten mit Vorsicht zu genießen”, warnt ein Marktstratege. Anleger zögern, sich stärker zu engagieren, da jederzeit neue Ankündigungen aus Washington eintreffen könnten.
Eine zusätzliche Quelle der Besorgnis ist Präsident Trumps jüngste Erklärung, dass die USA die langfristige Kontrolle über den Gazastreifen anstreben. Eine solche Maßnahme könnte eine drastische Abkehr von den bisherigen Grundprinzipien der US-Nahostpolitik darstellen. “Trumps Kommentare zu Gaza und einer möglichen militärischen Intervention durch die USA finden bei den Anlegern wenig Resonanz”, so ein Wirtschaftsexperte.
Goldpreis steigt, Bilanzen enttäuschen
Die Unsicherheit an den Finanzmärkten wird durch den Blick auf Gold, einen sicheren Hafen, deutlich. Der Preis für eine Feinunze hat um bis zu 1,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 2.882,16 Dollar zugelegt. Besondere Nervosität entsteht durch die Handelspolitik: China hat als sofortige Reaktion auf neue US-Zölle eigene Zölle auf US-Importe verhängt. Der US-Präsident äußerte indes wenig Eile, Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten über einen Handelskonflikt zu führen. Die möglichen Auswirkungen dieser Entwicklungen lassen Anleger eine globale Rezession und steigende Inflation befürchten.
Zudem erhielt Gold Unterstützung durch einen schwächeren US-Dollar, der um fast ein halbes Prozent auf 107,50 Punkte nachgab. Ein schwächerer Dollar macht Gold für Investoren aus anderen Währungsräumen attraktiver, da es in Dollar gehandelt wird.
Gleichzeitig drückten Verluste bei wichtigen US-Technologieunternehmen auf die Marktstimmung. Besonders hart traf es den Chiphersteller AMD und die Muttergesellschaft von Google, Alphabet, die jeweils über sechs Prozent an Wert verloren. Ein möglicher Umsatzrückgang im wichtigen Geschäft mit Rechenzentren schattete den optimistischen Ausblick von AMD. Alphabet sorgte für Unruhe mit hohen Investitionsplänen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). “Investoren sehen Alternativen, die möglicherweise effizienter, billiger und schneller sind”, erklärt ein Marktanalyst.
Die Unternehmensbilanzen und -prognosen in der Gesamtwirtschaft wurden ebenfalls negativ aufgenommen. Der Aktienkurs des Luxuskonzerns Capri, zu dem Marken wie Michael Kors, Jimmy Choo und Versace gehören, fiel aufgrund eines gedämpften Ausblicks um rund zehn Prozent. Auch die Muttergesellschaft von Tinder, Match, konnte mit ihren neuesten Prognosen nicht überzeugen und musste einen Rückgang von fast acht Prozent hinnehmen. Positiv hingegen wurde die Quartalsbilanz von Mattel aufgenommen, die die Aktien des Barbie-Herstellers um über 15 Prozent steigen ließ.
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