Ringen um ein Kriegsende
Ex-General: Trump wird nicht derjenige sein, der “die Ukraine verliert”
17.01.2025, 06:54 Uhr
Die Ansprüche im Wahlkampf unterscheiden sich oft stark von der nachfolgenden Realität. Der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, äußert sich zuversichtlich, dass Donald Trump sich für die Ukraine stärker einsetzen könnte, als viele vermuten.
Hodges geht davon aus, dass Trump gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Stärke beweisen wird. “Ich bin optimistisch, dass Präsident Trump nicht als Verlierer dastehen möchte. Er wird nicht derjenige sein, der die Ukraine verliert”, betonte Hodges in einem aktuellen Interview.
Trump hatte im Wahlkampf mehrfach erklärt, dass er den Konflikt in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden könne. Dies schien darauf abzuzielen, die Konfliktparteien unter Druck zu setzen, um Verhandlungen und einen raschen Frieden herbeizuführen. Diese Äußerungen hatten Bedenken ausgelöst bezüglich einer möglichen Kürzung der Unterstützung für die Ukraine. Nach seinem Wahlsieg zeigte sich Trump jedoch zurückhaltender und erklärte, er hoffe, sechs Monate Zeit für einen möglichen Friedensschluss zu haben.
Hodges ergänzte, dass Trump in den vergangenen Monaten vermehrt über Verhandlungen gesprochen hat. Sein designierter Ukraine-Beauftragter, Ex-General Keith Kellogg, hat das Ziel formuliert, den Krieg in 100 Tagen zu beenden. Gleichzeitig wies Kellogg darauf hin, dass Russland nicht vertrauenswürdig sei. “Das ist ein kluger Ansatz für jegliche Verhandlungen mit Russland”, so Hodges.
Bezüglich der ukrainischen Offensive im Raum Kursk bezeichnete Hodges diesen Schritt als “genialen Schachzug des ukrainischen Generalstabs”. Dieser hätte das weit verbreitete Narrativ hinterfragt, dass Russland unbesiegbar sei und die Ukraine keine Chancen habe. Als die Ukrainer im August die Grenze überquerten, hätten sie Russland erheblich unter Druck gesetzt, betonte Hodges abschließend.