Israel intensiviert militärische Aktionen
WHO-Chef unter Druck im Jemen
27.12.2024, 08:10 Uhr
Die Huthi-Miliz im Jemen hat erneut Raketen auf Israel abgefeuert, was zu einer Intensivierung der Gegenschläge seitens der israelischen Militärkräfte führt. Die Situation könnte auch Auswirkungen auf den WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus haben.
Nach anhaltenden Raketenangriffen der Huthi griff das israelische Militär gezielt die Infrastruktur der Miliz am internationalen Flughafen von Sanaa sowie mehrere Häfen und Kraftwerke an. Berichten zufolge gab es auf Seiten der Huthi mindestens sechs Tote und über 40 Verletzte. Kurz nach den Angriffen wurde eine weitere Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert, die jedoch im Luftraum abgefangen wurde.
In einem separaten Vorfall kamen bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Gazastreifen mindestens 50 Menschen ums Leben, darunter fünf Mitarbeiter einer Klinik. Die Berichte stammen aus den Reihen der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde.
WHO-Chef in Gefahr
UN-Generalsekretär António Guterres appellierte an Israel und die Huthi zur Deeskalation und bezeichnete die israelischen Luftangriffe als alarmierend. Berichten zufolge war ein Team der WHO, unter der Leitung von Tedros, bei einem Bombardement am Flughafen Sanaa betroffen. Tedros schilderte die Situation, als sie sich auf ihren Rückflug vorbereiteten und der Flughafen bombardiert wurde. Glücklicherweise blieben sie unversehrt, müssen jedoch auf die Reparaturarbeiten warten.
Israel kritisierte die Huthi für die militärische Nutzung zivilen Infrastrukturen und die wiederholten Angriffe mit Drohnen und Raketen. In der Region Tel Aviv kam es in letzter Zeit oft zu Raketenwarnungen, was die angespannte Lage weiter verschärft.
Mit dem Fokus auf den Huthi, nachdem die Streitkräfte in Gaza und Libanon weitgehend besiegt wurden, betonte Premierminister Benjamin Netanjahu, dass Israel entschlossen sei, die Einflüsse der iranischen Achse zu verringern. Außenminister Israel Katz drohte, die Führung der Huthi zu verfolgen.
Geopolitische Herausforderungen
Die geografische Distanz von über 2000 Kilometern macht die Huthi-Miliz zu einem schwierigen Gegner für Israel. Analysten weisen darauf hin, dass die israelischen Geheimdienste bisher nicht ausreichend auf diese Bedrohung reagiert haben. Die Luftangriffe sind die vierten dieser Art seit dem Beginn des Gaza-Kriegs und zeigen die anhaltende Anspannung in der Region.
Die Situation im Jemen hat in den letzten Monaten durch steigende militärische Aktionen der Huthi eine neue Dimension erreicht und stellt eine ernste Bedrohung für die Zivilbevölkerung und die Stabilität in der Region dar, warnte Guterres. Er forderte, die Zivilbevölkerung und die notwendige humanitäre Infrastruktur zu schützen.