Verbrecher bleiben am Leben
Biden wandelt 37 von 40 Todesstrafen in lebenslange Haft um
23.12.2024, 13:26 Uhr
US-Präsident Joe Biden hat kurz vor dem Ende seiner Amtszeit entscheidende Maßnahmen getroffen, um das Leben von Dutzenden Insassen in Bundes-Todeszellen zu retten. Insgesamt wurden 37 von 40 Todesstrafen in lebenslange Haftstrafen umgewandelt, entgegen der drohenden Rückkehr zur Exekution durch seinen Nachfolger.
Biden begründet sein Vorgehen damit, dass er nicht zulassen könne, dass Exekutionen, die er gestoppt habe, unter der Trump-Administration wieder aufgenommen werden. Nach dieser Umwandlung bleibt lediglich drei Häftlingen auf Bundesebene in den USA die Todesstrafe: Dylann Roof, der 2015 bei einem Anschlag in Charleston neun Menschen ermordete; Boston-Marathon-Attentäter Dzhokhar Tsarnaev, der 2013 drei Menschen tötete und 264 verletzte; sowie Robert Bowers, der 2018 bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh elf Menschen tötete. Dies gilt als die tödlichste antisemitische Attacke in der Geschichte der USA.
Biden hebt hervor, dass er sich seiner Karriere der Bekämpfung von Gewaltverbrechen und der Schaffung eines fairen Justizsystems gewidmet hat. “Diese Strafumwandlungen stehen im Einklang mit dem Moratorium, das meine Regierung für Hinrichtungen auf Bundesebene verhängt hat, in Fällen, die keinen Bezug zu Terrorismus oder hassmotivierten Massenmorden haben.”
Vor seiner Präsidentschaft hatte Biden angekündigt, sich gegen die Todesstrafe auf Bundesebene einzusetzen. Sein Justizminister verkündete im Juli 2021 das Moratorium für Hinrichtungen. Derweil befürchten Gegner der Todesstrafe, dass Trump als Nachfolger die Hinrichtungen wieder aufnehmen könnte. Laut einer im Oktober veröffentlichten Umfrage unterstützen 53 Prozent der US-Bürger die Todesstrafe, während 43 Prozent dagegen sind und 4 Prozent keine Meinung zu dem Thema haben.