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Zinssignale für die EZB?
Inflation im Euroraum zieht an
31.07.2024, 13:48 Uhr
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Die Inflation im Euroraum bleibt auf einem steigenden Kurs: Im Juli zeigen aktuelle Daten einen Anstieg der Verbraucherpreise, der den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht.
Die Inflationsrate in der Eurozone stieg im Juli leicht auf 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie jüngste Schätzungen zeigen. Im Juni lag die Inflationsrate bei 2,5 Prozent.
Insbesondere die Energiepreise haben sich wieder erhöht, mit einem Anstieg um 1,3 Prozent. Zuvor waren die Preise für Energieprodukte bis April kontinuierlich gesunken, beeinflusst durch Sondereffekte, die mit den stark gestiegenen Energiepreisen aufgrund des Ukraine-Konflikts zusammenhingen.
Der Sektor der Dienstleistungen verzeichnete den stärksten Anstieg mit einem Preiswachstum von 4 Prozent. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr nur moderater um 2,3 Prozent.
EZB-Zinsentscheidung im September
Die Inflationsrate in der Eurozone schwankt seit einigen Monaten um 2,5 Prozent, was den Anschein erweckt, dass ein klarer Abwärtstrend bislang ausbleibt. Experten erwarten deshalb, dass die EZB im September Maßnahmen ergreifen wird, um die Inflationsrate unter 2,0 Prozent zu halten.
Die nächste Zinsentscheidung der EZB ist für den 12. September angesetzt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass der Kurs noch offen sei und von den künftigen Daten abhängen werde.
Unter den derzeit hohen Inflationsraten könnten sich die Bedingungen für weitere Zinssenkungen zuspitzen. Im Juni hatte die EZB die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, was von einigen Fachleuten als verfrüht angesehen wurde. Bei der Juli-Sitzung blieb der Zinssatz unverändert.
Deutschland und Frankreich verzeichnen national durchschnittliche Inflationsraten von jeweils 2,6 Prozent, während Belgien mit einer Teuerungsrate von 5,5 Prozent die höchste Inflation innerhalb der Eurozone aufweist. Lettland und Finnland melden hingegen die niedrigsten Raten mit 0,8 Prozent und 0,6 Prozent.
Die Methoden zur Berechnung der Inflationsraten variieren in der EU. Während Eurostat eine andere Methode anwendet, schätzte das Statistische Bundesamt die Inflation in Deutschland im Juli auf 2,3 Prozent.